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Schufa – was Verbraucher*innen hierüber wissen sollten

 
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, besser bekannt als Schufa, ist eine bedeutende deutsche Wirtschaftsauskunftei, die im Jahr 1927 gegründet wurde. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Bewertung der Bonität von Verbrauchern und hat damit einen erheblichen Einfluss auf das deutsche Finanzsystem. Die Schufa hat die primäre Aufgabe, ihre Vertragspartner – das sind beispielsweise Banken, Telekommunikationsunternehmen und andere Anbieter – vor Zahlungsausfällen zu schützen. Gleichzeitig soll sie den Zugang der Verbraucher zu Krediten und anderen finanziellen Dienstleistungen erleichtern.
 
Das Prinzip, nach dem die Schufa arbeitet, basiert auf der Sammlung, Speicherung und Analyse von Daten über das Zahlungsverhalten von Einzelpersonen und Unternehmen. Diese Daten werden von verschiedenen Vertragspartnern der Schufa übermittelt und betreffen unter anderem bestehende Verträge, die Aufnahme von Krediten, Zahlungsausfälle und Insolvenzverfahren. Die Schufa verarbeitet diese Informationen zu dem sogenannten Schufa-Score, einem numerischen Wert, der die Kreditwürdigkeit einer Person widerspiegeln soll.
 

Schufa und Datenschutz

 
Datenschutz ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Schufa. In Deutschland speichert die Schufa Daten von etwa 67,7 Millionen Menschen und rund 6 Millionen Unternehmen. Der Umgang mit diesen Daten unterliegt strengen gesetzlichen Bestimmungen wie dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Verbraucher haben gemäß Art. 15 DSGVO das Recht auf eine kostenlose Selbstauskunft von der Schufa, um zu erfahren, welche Daten über sie gespeichert sind. Diese Selbstauskunft enthält auch den aktuellen Schufa-Score.
 

Schufa-Score

 
Der Schufa-Score selbst wird regelmäßig aktualisiert und berücksichtigt sowohl positive als auch negative Merkmale. Positive Merkmale, wie zum Beispiel pünktliche Zahlungen oder die erfolgreiche Tilgung eines Kredits, können den Score positiv beeinflussen. Negative Merkmale, wie Zahlungsausfälle oder ein laufendes Insolvenzverfahren, können hingegen den Score verschlechtern. Auf Basis dieses Scores entscheiden Banken und andere Kreditgeber, ob und zu welchen Konditionen sie einem Kunden einen Kredit gewähren.
 

Kritik an der Schufa

 
Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt an der Schufa ist die Intransparenz des Berechnungsprozesses des Schufa-Scores. Viele Verbraucher wissen nicht genau, welche Faktoren und in welcher Gewichtung diese in die Berechnung einfließen. Deshalb gibt es immer wieder Diskussionen über die Nachvollziehbarkeit und Fairness der Schufa-Bewertungen. Die Schufa argumentiert, dass ihr Algorithmus ein Geschäftsgeheimnis ist und daher nicht offengelegt werden kann, ohne die eigene Geschäftstätigkeit zu gefährden.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Dauer der Speicherung negativer Einträge. Diese Einträge werden grundsätzlich erst drei Jahre nach der Begleichung der Schulden gelöscht, was von einigen Verbrauchern als zu lang angesehen wird. Allerdings sind auch hier die gesetzlichen Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes maßgeblich.
 
Wichtig für Verbraucher im Zusammenhang mit der Schufa sind auch die Bedingungen, zu denen Kredite aufgenommen werden können. Oft entscheidet der Schufa-Eintrag darüber, ob ein Kredit gewährt wird und zu welchen Zinssätzen. Einige Banken bieten spezielle Kredite ohne Schufa-Prüfung an, allerdings oftmals zu deutlich höheren Zinsen. Dies unterstreicht die weitreichende Bedeutung der Schufa-Daten im Alltag der Verbraucher.
 

Zusammenfassung

 
Zusammengefasst ist die Schufa ein wichtiger Player im deutschen Finanzwesen, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Verbraucher mit sich bringt. Die Sammlung und Auswertung von Daten über das Zahlungsverhalten bietet Kreditgebern eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Verbraucher sollten sich daher regelmäßig darüber informieren, welche Daten über sie gespeichert sind und wie ihr Schufa-Score aussieht. Dies ermöglicht ihnen, ihre finanzielle Situation besser zu verstehen und gegebenenfalls zu optimieren.

FAQ zur Schufa: Verbraucherfragen und Antworten


1. Was ist die Schufa und wofür steht die Abkürzung?

Die Schufa Holding AG, kurz für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“, ist eine deutsche Wirtschaftsauskunftei. Sie sammelt und speichert Informationen über Privatpersonen und Unternehmen, um Kreditgeber bei der Bewertung der Kreditwürdigkeit zu unterstützen.

2. Welche Daten speichert die Schufa?

Die Schufa speichert verschiedene Arten von Daten, die für die Bonitätsbewertung relevant sind. Dazu gehören:

• Persönliche Identifikationsdaten: Name, Geburtsdatum, Anschrift
• Informationen zu Kreditverträgen: Höhe des Kredits, Laufzeit, regelmäßige Zahlungen
• Bankkonten und Kreditkartendaten
• Informationen zu nicht vertragsgemäßem Verhalten: Zahlungsrückstände, gekündigte Verträge
• Daten aus öffentlichen Verzeichnissen: Insolvenzen, Zwangsvollstreckungen

(Quelle: Schufa-Holding AG)

3. Wie lange werden negative Einträge bei der Schufa gespeichert?

Die Speicherfristen variieren je nach Art des Eintrags:

• Reguläre Kredite und Kreditinformationen: 3 Jahre nach Rückzahlung
• Informationen über nicht vertragsgemäßes Verhalten: 3 Jahre nach Behebung des Missstands
• Forderungen nach gerichtlichen Mahnverfahren: 3 Jahre nach Ende des Kalenderjahres, in dem die Forderung beglichen wurde
• Insolvenzen und eidesstattliche Versicherungen: 3 Jahre nach Annullierung oder 6 Jahre nach Meldung

(Quelle: Bundesdatenschutzgesetz)

4. Wer hat Zugriff auf meine Schufa-Daten?

Vertragspartner der Schufa, wie Banken, Kreditkartenunternehmen, Mobilfunkanbieter und andere Unternehmen, die eine Bonitätsprüfung durchführen wollen, haben Zugriff auf die Daten.

Dies erfolgt stets im Rahmen des spezifischen Vertragsverhältnisses, für das die Daten benötigt werden.

(Quelle: Schufa-Holding AG)

5. Wie kann ich meine Schufa-Daten einsehen?

Jeder Verbraucher hat Anspruch auf eine kostenlose Datenübersicht nach § 34 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) pro Jahr. Diese Übersicht kann über die offizielle Website der Schufa oder schriftlich per Post angefordert werden. Es gibt auch kostenpflichtige Angebote für regelmäßige Bonitätsauskünfte und Online-Zugriff.

(Quelle: Bundesdatenschutzgesetz)

6. Was ist der Schufa-Score, und wie wird er berechnet?

Der Schufa-Score ist ein numerischer Wert, der die Kreditwürdigkeit eines Verbrauchers auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. Ein hoher Score bedeutet, dass das Risiko eines Zahlungsausfalls gering ist, während ein niedriger Score ein höheres Risiko signalisiert. Die genaue Berechnungsmethode ist ein Geschäftsgeheimnis, jedoch fließen historische Zahlungsdaten und die statistische Wahrscheinlichkeit, dass ein Verbraucher seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt, in den Score ein.

(Quelle: Schufa-Holding AG)

7. Wie oft wird der Schufa-Score aktualisiert?

Der Schufa-Score wird regelmäßig aktualisiert, mindestens alle drei Monate. Bei signifikanten Änderungen, wie der Eröffnung eines neuen Kredits oder der Tilgung einer bestehenden Verbindlichkeit, kann das Update auch schneller erfolgen.

(Quelle: Schufa-Holding AG)

8. Kann ich meinen Schufa-Score verbessern?

Ja, es gibt mehrere Wege, um den Schufa-Score zu verbessern:

• Pünktliche Zahlung aller Rechnungen und Kreditraten
• Begrenzung der Anzahl von Kreditanfragen innerhalb kurzer Zeiträume
• Vermeidung von übermäßiger Inanspruchnahme von Kreditlinien
• Kündigung nicht genutzter Konten oder Kreditkarten

(Quelle: Stiftung Warentest)

9. Was passiert bei einem falschen Eintrag in meiner Schufa-Akte?

Sollten Sie feststellen, dass Ihre Schufa-Daten fehlerhaft sind, haben Sie das Recht auf Korrektur. Sie können eine schriftliche Beschwerde bei der Schufa einreichen, unterstützt durch entsprechende Beweismittel. Die Schufa ist gesetzlich verpflichtet, den Sachverhalt zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.

(Quelle: Bundesdatenschutzgesetz)

10. Kann ich der Speicherung meiner Daten bei der Schufa widersprechen?

Die Speicherung Ihrer Daten erfolgt auf gesetzlicher Grundlage und dient der Erfüllung berechtigter Interessen, insbesondere der Bewertung der Kreditwürdigkeit. Daher ist ein genereller Widerspruch gegen die Speicherung in den meisten Fällen nicht möglich. Sie haben jedoch das Recht auf Korrektur und Löschung unrichtiger oder veralteter Daten.

(Quelle: Datenschutz-Grundverordnung)

11. Was ist der Unterschied zwischen einer Bonitätsauskunft und einem Schufa-Score?

Eine Bonitätsauskunft umfasst eine umfassende Sammlung von Daten, die die Kreditwürdigkeit einer Person beschreiben, einschließlich detaillierter Informationen über Kreditverträge, Zahlungshistorie usw. Der Schufa-Score hingegen ist ein einzelner numerischer Wert, der als allgemeines Maß für die Kreditwürdigkeit dient.

(Quelle: Schufa-Holding AG)

12. Wie kann ich eine Schufa-Auskunft beantragen?

Eine Schufa-Auskunft kann online über die offizielle Website der Schufa, schriftlich per Post oder in einigen Fällen auch über Partnerunternehmen angefordert werden. Eine jährliche kostenlose Auskunft ist nach § 34 BDSG möglich; kostenpflichtige Auskünfte oder Online-Abos bieten häufig zusätzlichen Service.

(Quelle: Verbraucherzentrale)

13. Welche Rolle spielt die Schufa in Mietverhältnissen?

Vermieter können eine Schufa-Auskunft anfordern, um die Kreditwürdigkeit potenzieller Mieter zu prüfen. Dies hilft, das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren. Es ist zwar nicht verpflichtend, eine Schufa-Auskunft vorzulegen, aber ohne sie könnte ein Vermieter Ihre Bewerbung ablehnen.

(Quelle: Deutscher Mieterbund)

14. Wie lange bleiben Anfragen bei der Schufa sichtbar?

Anfragen zur Kreditwürdigkeit (z. B. durch potenzielle Kreditgeber) bleiben ein Jahr lang in Ihrer Schufa-Akte sichtbar. Diese Information kann von anderen Kreditgebern eingesehen und Ihre Kreditwürdigkeit negativ beeinflussen, wenn viele Anfragen in kurzer Zeit gestellt werden.

(Quelle: Schufa-Holding AG)

Abschließend ist es wichtig, sich regelmäßig über den Zustand Ihrer Schufa-Daten zu informieren und sicherzustellen, dass sie korrekt und aktuell sind. Dies kann helfen, unangenehme Überraschungen bei Kreditanträgen oder anderen finanziellen Transaktionen zu vermeiden.


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